Allein 87 Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen waren zu verzeichnen, hinzu kamen 35 Brandeinsätze, darunter 3 Großbrände. Im Vergleich zum Vorjahr sind Notfall-Türöffnungen um 30 % gestiegen, Öl-Einsätze haben sich verdoppelt, Unterstützungen für den Rettungsdienst haben sich gar vervierfacht. Mehr geworden sich auch Alarmierungen zu Verkehrsunfällen. Trotz zweier Unwetter-Lagen haben sich Unwetter-Einsätze reduziert. „Hätten wir hier einen „normalen“ Stand gehabt, so hätten wir noch 30 oder 40 Einsätze mehr gehabt.“ fügt der Ortsbrandmeister hinzu. Die insgesamt 68 ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr haben damit die Belastungsgrenze erreicht, wenn nicht gar überschritten. Mit Übungsdiensten, Sitzungen und weiteren Terminen bedeutet das für eine Ortsfeuerwehr der Größenordnung von Osterode eine 7-Tage-Woche. Die hohe Belastung führt dazu, dass die Ortsfeuerwehr nahezu allen Einladungen im öffentlichen oder Vereinsleben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang zur Feuerwehr stehen, eine Absage erteilen muss. Belastend sind die vielen Einsätze auch für die Arbeitgeber. Manch Einsatzkraft hat seinen Arbeitsplatz bis zu 5 Mal an einem Tag verlassen müssen, über das Jahr gesehen bis zu 60 Mal.
Ob Papierkorbbrand, Zimmerbrand, teilweise mit Menschengefährdung, Dachstuhlbrand, Gewerbebrand mit Beteiligung von Leichtmetallen, Gasaustritt, Menschrettungen über die Drehleiter, Tierrettungen, Geländerettungen, Verkehrsunfälle, Wasseraustritt, Gefahrguteinsatz oder Suizidandrohungen, bei vielfältigen Aufgaben wurden die Einsatzkräfte erneut auf die Probe gestellt. Dennoch konnten alle Herausforderungen professionell abgearbeitet werden und die Osteroder Einsatzkräfte haben in einer Großübung mit nahezu 450 Einsatzkräften im Oktober auch bewiesen, dass sie für Großschadenslagen gerüstet sind. Diese über 12 Stunden andauernde Gefahrgutübung dürfte einmalig in der Geschichte Niedersachsens gewesen sein.
Auch wenn die Feuerwehr bei einem Großteil der Osteroder Bevölkerung sicherlich großes Ansehen genießen kann und sich auch vereinzelte bei der Feuerwehr nachträglich für ihren Einsatz bedanken, gibt es aber immer wieder Situationen, in denen die Einsatzkräfte behindert werden. Es wird auch immer weniger Verständnis für Maßnahmen bei Einsätzen gezeigt. „Solche Kleinigkeiten, dass man Einsatzfahrzeugen nicht unbedingt Platz gewährt oder um Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge herum fährt, notfalls auch über den Bürgersteig oder dass Passanten auch in Absperrungen hinein laufen, erleben wir immer wieder. Auch Diskussionen, warum eine Straße gesperrt werden muss, warum man einen Motor laufen lässt, warum man Personal-Daten abfragt oder ein Grundstück bei einem Einsatz überhaupt betreten muss treten öfter auf.“ führt der Ortsbrandmeister einige Erlebnisse des vergangenen Jahres auf. Die Feuerwehr wird als selbstverständlich hingenommen und Gedanken machen sich die wenigsten darüber. Das zeigt sich auch immer wieder, wenn Einsatzkräfte Gespräche mit Besuchergruppen führen, die das Feuerwehrhaus Osterode besichtigen oder die Feuerwehr für einen Vortrag besuchen. Mehrmals jährlich finden derartige Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit in den Räumen der Ortsfeuerwehr statt.
Das vergangene Jahr war für die Ortsfeuerwehr Osterode auch ein Jahr zahlreicher Neuerungen. Ein neuer Stadtbrandmeister sowie neuer Fachdiensteiter, Einführung eines neuen Verwaltungsprogramms und eines neuen Einsatzführungssystems und Einführung einer Gebührensatzung, um nur einige zu nennen. Gerade letztere ist wichtig, um endlich kostenpflichtige Einsätze abrechnen zu können in der Hoffnung, die Einsatzzahlen zu reduzieren. Dabei stehen gerade die vielen Fehlalarme von Brandmeldeanlagen im Vordergrund, die bei ordnungsgemäßer Handhabung durch die Betreiber hätten vermieden werden können.
Grund zur Freude bereitete der Tagesordnungspunkt „Ehrungen und Verleihung von Dienstgraden“. Hier konnte der Ortsbrandmeister einen Jungen Kameraden aus der Jugendfeuerwehr übernehmen, daneben wurden auch 4 Bürger im Alter von 20 bis 40 Jahren, die im Laufe des Jahres als Quereinsteiger in die Feuerwehr eingetreten waren, offiziell in der Einsatzabteilung begrüßt. Außerdem konnten Ehrungen für 25- und 40-jährige Verdienste im Feuerlöschwesen sowie für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr verliehen werden. Als Dank wurden einige Präsente an Kräfte verteilt, die sich über den normalen Rahmen hinaus verdient gemacht haben.
Als Gäste konnte der Ortsbrandmeister neben der stellv. Bürgermeisterin Helga Klages und dem Fachdienstleiter Karl-Heinz Löwe auch den stellv. Kreisbrandmeister Karsten Krügener, den stellv. Abschnittsleiter und Stadt-Brandmeister Christian Wille sowie zahlreiche Ortsbrandmeister und Vertreter weiterer Organisationen sowie Politische Vertreter begrüßen.
Die geehrten, beförderten und gewählten Kameraden zusammen mit dem Ortsbrandmeister, seinem Stellvertreter und Gästen.
EHRUNGEN
25 Jahre aktive Mitgliedschaft: Björn Dembek
40 Jahre aktive Mitgliedschaft: Martin Krafcsik, Axel Spillner, Norbert Willig
25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr: Herbert Eisfeld
50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr: Edmund Flackus (sowie Ernennung zum Ehrenmitglied)
WECHSEL IN DIE ALTERSABTEILUNG
Norbert Stöpler
BEFÖRDERUNGEN
Feuerwehrmann-Anwärter: Marc-Rene Ahrens, Nicolas Renner, Marvin Rösler-Gebhardt
Feuerwehrmann: Tobias Klapproth, Tim-Lukas Rewers, Laurin Spillner
Oberfeuerwehrmann: Pierluca Caruso, Jan Luca Finiefs
Hauptfeuerwehrmann: Lukas Boschen, Marvin Ostermeyer
Erster Hauptfeuerwehrmann: Helmut Bierwirth, Marco Weineck
Löschmeister: Michael Bauch, Daniel Churchman
WAHLEN
Kassenwart: Christian Willig