Auf der starken Gefällstrecke kam ein LKW in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanke und stürzte etwa 15 Meter tief eine Böschung hinunter. Dabei entwurzelten mehrere Bäume oder knickten um, minderten den Aufprall und verhinderten ein weiteres Abstürzen des Fahrzeugs. Die Schlucht hinab zur Bremke ist an dieser Stelle etwa 80 Meter tief. Mit Hilfe von Ersthelfern konnte der Fahrer das Fahrzeug verlassen und den Hang hinauf zur Straße gelangen, dabei verletzte sich eine Ersthelferin und musste anschließend vom Rettungsdienst versorgt werden. Der LKW-Fahrer wurde von der Feuerwehr bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt. Da ein Rettungshubschrauber nicht an der Einsatzstelle landen konnte, musste die Besatzung durch die Feuerwehr vom etwa 1 km entfernen Landeplatz abgeholt werden. Der Rettungshubschrauber flog den LKW-Fahrer anschließend nach längerer Versorgung an der Unfallstelle in eine Klinik. Nach den Rettungsarbeiten wurde der Rückstau langsam an der Einsatzstelle vorbeigeleitet und die Ortsfeuerwehr Freiheit konnte vorzeitig aus dem Einsatz entlassen werden.
Die weiteren Arbeiten zogen sich über den gesamten Tag hin. Da das Fahrzeug frisch betankt war, bestand die Gefahr, dass annähernd 1000 l Betriebsstoffe ausgetreten waren oder bei den Bergungsarbeiten noch austreten können. Ein Herankommen an den Tank war jedoch aus Gründen der Eigengefährdung nicht möglich. Es wurde großes Bergungsgerät angefordert, um Zugfahrzeug und Hänger zunächst zu sichern. Um an tragende Teile des Fahrzeugs überhaupt heranzukommen, wurden nach Rücksprache mit der Bergungsfirma mehrere Bäume mit Motorsägen und auch ein Wildtierzaun entfernt, wobei die vorgehenden Kräfte gegen Absturz gesichert werden mussten. Der Zug wurde im Steilgelände teilzerlegt. Gegen 19:30 Uhr waren schließlich alle Fahrzeugteile aus dem Hang geborgen. Zwischenzeitlich wurde auf Anweisung des Gewässerschutzdienstes des Landkreises Göttingen vorsichtshalber auch eine Ölsperre auf der Bremke gesetzt, Maßnahmen zur Aufnahme von Betriebsstoffen wurden eingeleitet. Während des gesamten Einsatzes wurde der Brandschutz sichergestellt. Abgesetzt von der Unfallstelle wurde eine Verpflegungsstelle für die Einsatzkräfte eingerichtet. Zum Abschluss der Bergungsarbeiten mit Großgerät erfolgte die Bergung eines elektisch betriebenen Flurförderfahrzeugs (sog. "Ameise") sowie deren Batterie, die ebenfalls mit zur Beladung des LKW gehörten. Auch diese lagen mitten im Hang. Ob tatsächlich größere Mengen Betriebsstoffe ausgetreten sind, wird am Folgetag geklärt, nach erster Einschätzung ist das aber nicht der Fall. Das Beseitigen der über mehrere 100 Quadratmeter verteilten Glassplitter wird ebenfalls in den kommenden Tagen erfolgen, auch dazu wird sicher weiteres Spezialgerät erforderlich sein. Ein Begehen des Hanges ist auf Grund der Rutschgefahr auf den Glassplittern zu gefährlich.
Neben der Vollsperrung der Fahrstrecke in Richtung Osterode wurde auch die Fahrtrichtung Clausthal-Zellerfeld mehrmals kurzfristig für die Bergungsarbeiten gesperrt. Im Einsatzverlauf trafen auch einige Pressevertreter an der Einsatzstelle ein.
Während des Einsatzes erfolgte eine weitere Alarmierung zu einem ausgelösten Heimrauchmelder in die Innenstadt, zu dem die Ortsfeuerwehr Freiheit hinzugezogen wurde.
Weitere Einsatzkräfte:
Ortsfeuerwehr Freiheit: LF 10/6, MTF
Rettungsdienst: 2 RTW, Rettungshubschrauber
Polizei: 1 Streifenwagen
Stadt-Brandmeister Stadt Osterode
stellv. Stadt-Brandmeister Stadt Osterode
Abschnittsbrandmeister Abschnitt 3
Straßenbaubehörde mit mehreren Fahrzeugen
Gewässerschutzdienst Landkreis Göttingen mit 2 Mitarbeitern
Bergungsunternehmen mit 2 Großkränen und weiteren Begleitfahrzeugen












